So kann den Lieblingen das Hitzeleben erleichtert werden

Salzburger Hunde-Expertin gibt jetzt wertvolle Tipps

Menschen haben es an heißen Tagen einfach, sie schlüpfen in leichte Kleidung, kühlen sich im kalten Wasser ab. Bei unseren Vierbeinern sieht es anders aus. Sie haben kaum Schweißdrüsen, können nicht schwit­zen. Eine Expertin erläutert, wie .man den Lieblingen das Leben an Hitzetagen trotzdem erleichtern kann.

,Hunde können über­ schüssige Körperwärme nur über die schnelle Atmung und ihre große Zunge abge­ ben, das ist das typische Hecheln. Daher ist es wich­ tig, den Vierbeiner nicht nur speziell im Pfotenbereich zu pflegen. Der ganze Körper muss gepflegt werden”, er­ klärt Salzburgs gefragteste Hundefriseurin Katharina Leeder, die in der Elisabeth­ straße den Salon „doggy sty­le” betreibt. 

„Nur ein gepflegtes Fell ist im Sommer ein Schutz gegen die Hitze. Im Winter schützt es wiederum vor der Kälte.” Das Haarkleid sollte immer entfilzt sein und leicht am Körper liegen. Hat ein Hund viel Unterwolle, ist es für das Tier eine Wohl­ tat, wenn nach einem Bad diese professionell ausge­föhnt und ausgebürstet wird.

Kastrierte Hunde benöti­ gen laut Leeder mehr Pflege als unkastrierte, denn durch den Eingriff und der fehlen­ den Hormone verändert sich das Fell. „Regelmäßige Fellpflege ist unerlässlich für das Wohlempfinden der Vier­beiner. Es geht nicht nur da­ rum, den Schmutz zu entfernen. Es gibt auch gesundheitliche Aspekte”, so die Expertin. Wer will etwa schon mit einem Floh ­befallenen Hund kuscheln. 

„Die Beziehung zum Tier wird durch ein schönes Fell auf jeden Fall gefördert”, ist sich Leeder sicher. Sie sieht das auch, wenn Besitzer ihre Vierbeiner nach dem Besuch bei der Friseurin mit einem Strahlen in den Augen wie­ der in die Arme schließen und knuddeln. 

Und eines dürfen Hunde und auch Katzenbesitzer na­türlich nie vergessen: Rund um die Uhr muss im Sommer wie im Winter frisches Wasser für die Tiere zum Trinken vorhanden sein.

Manuela Kappes, Kronen Zeitung

 

Verwahrlostes Hunde-Duo bekam neue Frisur

Eine neue Frisur und das völlig kostenlos spendete Salzburg beliebteste Hundefriseurin Katharina Leeder zwei verwahrlosten Havanesern. Bettina Schmid von der “Tierhilfe mit Herz und Einsatz” hatte sich der Vierbeiner angenommen. Sie gehörten offenbar einem Obdachlosen, der sie in der Salzburger Notschlafstelle zurückgelassen hat.

Der Leiter baute ihnen zwar einen Zwinger im Freien, das war aber kein richtiges Leben für die Vierbeiner. Christina Flatscher und Beatrix Rambauske baten Schmid um Hilfe. Diese nahm die Tiere zu sich, ließ sie chippen, entflohen und untersuchen. Katharina Leeder sorgte auch für ein schönes und bestens gepflegtes Fell. “Wir sind sehr dankbar”, so Schmid. Jetzt kommen die zwei auf eine Pflegestelle, später werden sie vermittelt.

Zu Gast im Hundesalon: Waschen und föhnen, bitte!

 

Schön gepflegt fühlt sich ein Hund pudelwohl, weiß Katharina Leeder vom Hundesalon Doggy Style.

Als Souffleuse am Salzburger Landestheater half Katharina Leeder einst Schauspielern bei Texthängern, heute hilft sie Hunden bei der Fellpflege. Fünf bis sieben Wuffis begrüßt sie täglich in ihrem Salon „Doggy Style“ in der Elisabethstraße.

Mira, eine Lagotto-Romagnolo-Hündin, ist hier Stammgast. Ihr dichtes, lockiges Fell neigt zum Verfilzen, es braucht regelmäßige Pflege von Expertenhand. Zuerst kommt Mira in die Badewanne, wird einshampooniert und gewaschen, dann wird das Wasser abgesaugt, das Fell mit pflegendem Conditioner besprüht.

„Da sind natürliche Öle drin, das erleichtert das Ausbürsten“, erklärt Katharina Leeder. Danach wird Mira geföhnt, ihr Fell geschoren, die Kopfhaare geschnitten, Verfilzungen werden entfernt, die Krallen gekürzt. Auch die Ohren kommen dran. Sie werden mit antiseptischem Puder gereinigt.

Keine Angst vor Shampoo: Katharina Leeder wäscht Mira in der Badewanne. Fotos: Suchanek
Keine Angst vor Shampoo: Katharina Leeder wäscht Mira in der Badewanne. Fotos: Suchanek

Denn was Katharina Leeder mit Hunden macht, hat nur in zweiter Linie mit Schönheit zu tun, in erster Linie geht es um die Pflege und damit um das Wohlbefinden des Hundes. Zwei Jahre lang ließ sich Leeder in Verona ausbilden. Denn: „Die Italiener schneiden Hunde mit viel mehr Leidenschaft“.

Ständige Fortbildung hält sie in ihrem Beruf als unerlässlich. „Es ist ein freies Gewerbe. Drei-Wochen-Kurse sind aber viel zu wenig. Ich distanziere mich von Billiganbietern.“ Ab 60 Euro kostet die Stunde bei ihr. Dafür bekommt der Hund die beste Pflege.

Verständnis für den Hund und ein sicherer Griff seien wichtig, weiß Leeder, die auch im Tierschutz tätig war. Sie leistet in ihrem Job körperliche Schwerarbeit, ein großer Hund bringt schon mal 50 Kilo auf die Waage.

Manchmal stößt sie auch an ihre Grenzen, manche Hunde seien aggressiv, erst in der Vorwoche habe sie ein Chihuahua gebissen, erzählt sie. Um dem Tier Stress zu nehmen, solle man bereits Welpen ab fünf Monaten an den Besuch im Hundesalon gewöhnen.

Zum Waschen gehört auch das Föhnen dazu.

Jeder Rasse ihren Schnitt – und: Baden ist wichtig

Für Rassehunde gibt es Standardschnitte, die sollte man als Hundefrisör kennen. Das ist aufwändig, circa 400 Rassen sind gelistet. Ein Pudel braucht die typische Krone, dem Schnauzer darf der Bart nicht gestutzt werden, zum Lagotto gehört gleichmäßig langes Haar, damit er nicht wie ein Pudel ausschaut.

90 Prozent der Hunde, die zu Leeder kommen, sind aber Mischlinge. Hier hat sie freie Hand, was die Optik betrifft – in Absprache mit dem Besitzer, versteht sich. Diese wollen meist, dass ihr Hund jünger aussieht. Da gebe es Tricks. Bart und Ohrenhaare kürzen zum Beispiel.

Der gängigen Meinung, dass man einen Hund nicht baden sollte, widerspricht Leeder: „Früher gab es nur Parasitenshampoos, das ist in den Köpfen der Leute geblieben“. Heute gibt es milde, reinigende Pflegemittel, man könne den Hund bis zu drei Mal die Woche baden.

Gerade im Winter sollte man das auch tun, vor allem im Pfotenbereich. „Hunde putzen sich ständig. Sie bekommen den Straßendreck in den Magen. Im Streusalz ist oft Frostschutz drinnen, das ist Gift für den Darm“, so Leeder.

Von Petra Suchanek, SALZBURGER FENSTER

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